Nach einem Remis fällt die Entscheidung in der Schnellpartie

Julian Maisch ist zum zweiten Mal Pokalsieger

8. July 2015

Bereits seit 1983 veranstalten die Schachfreunde 59 ihr Pokalturnier nach dem K.o.-System. Neu in diesem Jahr war die Bedenkzeit: dank der neuen digitalen Uhren betrug die Grundbedenkzeit 45 Minuten. Zusätzlich erhielten die Spieler jeweils einen Zeitbonus von 15 Sekunden pro Zug. Am Ende konnte sich Julian Maisch nach 2013 zum zweiten Mal den Pokal sichern. Er gewann das Finale gegen Hans-Peter Faißt nach „Verlängerung“ in der Schnellpartie. Im Kampf um die Bronzemedaille siegte Till Heer gegen Hermann Nieden.

Insgesamt nahmen zehn Schachfreunde am Pokal teil. In der ersten Runde setzte sich Till Heer ohne Probleme gegen Joaquin Silveira durch. Auch Armin Winkler konnte sein Match gegen den Spitzenspieler der zweiten Mannschaft, Roland Kumer, für sich entscheiden. Trotz der Zeitgutschrift pro Zug musste sich Oliver Handel durch Zeitüberschreitung gegen Hans-Peter Faißt geschlagen geben. Eine Gewinnstellung erarbeitet hatte sich bereits Manfred Ortmann in der Partie gegen Hermann Nieden. In Zeitnot unterlief ihm dann allerdings ein folgeschwerer Fehler, so dass Nieden als Sieger das Schachbrett verlassen konnte. Nach hartem Kampf endete die Partie zwischen Julian Maisch und Johann Fillips mit einer Punkteteilung. In der anschließenden Blitzpartie war Julian Maisch dann der bessere und zog in die nächste Runde ein.

In der zweiten Runden konnten sich Maisch, Heer und Nieden über ein Freilos freuen und somit gleich ins Halbfinale einziehen. Lediglich Armin Winkler und Hans-Peter Faißt mussten gegen einander antreten. In einer interessanten Partie gelang es Winkler durch ein Figurenopfer das Zentrum zu sprengen. Mehr als der Rückgewinn der Leichtfigur sprang aber nicht heraus, so dass die Partie mit einem Unentschieden endete. In der anschließenden Blitzpartie gewann dann Hans-Peter Faißt und zog ebenfalls ins Halbfinale ein.

Mit den schwarzen Steinen konnte Hermann Nieden zwar gegen Julian Maisch einen Bauern erobern, musste dafür aber auf die Rochade verzichten. Dies nutzte Maisch mit einem Angriff auf den König aus und konnte letztendlich die Partie für sich entscheiden. Unter Druck stand auch Till Heer gegen Hans-Peter Faißt. In der Endphase und mit wenig Bedenkzeit unterlief Heer dann ein gravierender Fehler, den Faißt sofort zum Sieg ummünzen konnte. Im Spiel um Platz drei nutzte dann Till Heer seinen Anzugsvorteil und setzte Hermann Nieden unter Druck. Mit einer Springergabel war dann auch die Partie zu Gunsten von Till Heer entschieden, der sich somit Rang drei sicherte. Im Finale sah es lange Zeit so aus, als ob Rekordmeister Hans-Peter Faißt der Sieger sein würde. Trotz Mehrbauern konnte Maisch aber noch einen Gegenangriff starten und durch eine dreimalige Zugwiederholung das Remis retten. In der anschließenden 15-Minuten-Schnellpartie opferte Maisch für einen Angriff die Qualität und konnte am Ende die Partie gewinnen. Für Julian Maisch ist es nach 2013 der zweite Pokalgewinn.

Zum zweiten Mal Pokalsieger wurde Julian Maisch (links). Die Bronzemedaille erkämpfte sich Till Heer (rechts).
Zum zweiten Mal Pokalsieger wurde Julian Maisch (links). Die Bronzemedaille erkämpfte sich Till Heer (rechts).