Beim größten Schachturnier der Welt am Start

Julian Maisch erreicht gutes Ergebnis in Mainz

17. August 2010

Jedes Jahr im August findet das größte und spielstärkste Schnellschachturnier der Welt in Mainz statt. Über 700 Schachspieler kämpfen zwei Tage lang um den Turniersieg, darunter 166 Titelträger. Mit 44 „Großmeistern“, zudem auch noch neun Damen-Großmeister und weiteren 44 Herren und sechs Damen „Internationale Meister“ konnten sich die vier Spieler der Schachfreunde 59 messen. Am besten abgeschnitten hat Julian Maisch, der mit 6:5 Punkten ein herausragendes Ergebnis erzielte.

Völlig ungewöhnlich war die Bedenkzeit für die Kornwestheimer Spieler. Dank dem Einsatz von Digitaluhren wurde mit einer Grundbedenkzeit von zwanzig Minuten für die gesamte Partie gespielt, zusätzlich bekam jeder Spieler pro Zug eine Zeit von fünf Sekunden gutgeschrieben. Dies ist zwar nicht viel, aber man kann eindeutig gewonnene Stellungen in einer Art „Blitzpartie“ bis zum Ende spielen, und somit den Punkt einfahren. Nicht besonders gut lief es für Jugendleiter Konstantinos Parashidis. Am ersten Tag konnte er sich nur ein einziges Unentschieden erspielen, am zweiten Tag kam er dann besser zurecht und konnte in der achten Runde den ersten Sieg erspielen. Durch drei weitere Unentschieden in den Runden neun bis elf kam er auf drei Pluspunkte.

Besser machten es da die beiden jüngsten Kornwestheimer. Obwohl auch Adrian Burkhardt mit vier Niederlagen startete, gelang ihm bereits in der fünften Runde der erste Sieg. Dank dreier Punkteteilungen sowie einen Sieg in der Schlussrunde kam er auf insgesamt 3,5 Zähler. Bedenkt man, dass seine Gegner im Schnitt über 200 DWZ-Punkte (Deutsche Wertungszahl) besser waren, ist diese Leistung schon beachtlich. Noch besser ist das Abschneiden von Johannes Maisch zu bewerten, denn seine Kontrahenten waren alle von der Papierform her spielstärker und im Schnitt fast 400 DWZ-Punkte besser. Nach zwei Auftaktniederlagen gab es für ihn in der dritten Runde die erste Punkteteilung und auch in der fünften Runde den ersten Sieg. Nach einem weiteren vollen Zähler und zwei Unentschieden kam auch er auf 3,5 Pluspunkte, hatte aber am Ende die bessere Wertung, so dass er drei Plätze vor Adrian Burkhardt lag.

Unbeeindruckt von der Spielstärke seiner Gegner zeigte sich Julian Maisch. Die ersten beiden Kontrahenten waren jeweils mehr 350 ELO-Punkte (Internationale Leistungszahl) besser, aber Julian Maisch konnte jeweils als Sieger das Brett verlassen. Die nächsten drei Runden lief es dann allerdings nicht mehr ganz so gut, so dass er am Ende des ersten Tages noch ein negatives Punktekonto aufwies. Auch am zweiten Tag hatte er es nur mit spielstärkeren Gegnern zu tun. Mit einem Sieg und einem Unentschieden konnte er sein Punktekonto ausgleichen. Einer Niederlage sowie einer weiteren Punkteteilung folgten zum Abschluss nochmals zwei Siege. Vom Startplatz 515 konnte er sich dank der 6:5 Zähler auf Platz 293 der Schlusstabelle steigern. Julian Maisch kann mit seiner Leistung mehr als zufrieden sein, denn mehr als zweihundert spielstärkere Gegner konnte er hinter sich lassen.

Das größte Schnellschachturnier der Welt: auch vier Kornwestheimer waren unter den 700 Teilnehmern (an Tisch 334 spielt Johannes Maisch)
Das größte Schnellschachturnier der Welt: auch vier Kornwestheimer waren unter den 700 Teilnehmern (an Tisch 334 spielt Johannes Maisch)