Sieg beim Ramada-Cup in Aalen

Michael May fährt zur Deutschen Meisterschaft

24. December 2008

Weit über 200 Teilnehmer kamen zur Vorrunde nach Aalen, um sich für die Deutsche Amateurmeisterschaften zu qualifizieren. Von den Schachfreunden 59 war Michael May am Start. Mit 4,5 Punkten aus fünf Partien blieb er ungeschlagen, schaffte die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft im Juni in Kassel und holte sich sogar den Turniersieg in seiner Gruppe.

Anlässlich des 125jährigen Jubiläums des Deutschen Schachbundes wurde das Turnier vor acht Jahren ins Leben gerufen. Ursprünglich als einmaliges Turnier fand diese Meisterschaft aber so viel Interesse, dass es seit diesem Zeitpunkt jährlich ausgetragen wird. Eines der sechs Qualifikationsturniere fand nun in Aalen statt, wo sich über wiegend die Schachspieler aus Süddeutschland trafen. Gespielt wurde dabei in sechs Wertungsgruppe, eingeteilt nach der Deutschen Wertungszahl, und zwar fünf Runden nach Schweizer-System. Die Bedenkzeit war nach der neuen FIDE-Regel bemessen: 90 Minuten für 40 Züge, danach zusätzliche 15 Minuten für den Rest der Partie. Für jeden gemachten Zug bekam man zusätzlich 30 Sekunden gutgeschrieben.

In der ersten Runde musste Michael May gegen Jakob Krause vom SC Langendernbach antreten. May wählte das Schottische Gambit, womit sein Gegner gar nichts anfangen konnte. Zum Abschluss der Eröffnung hatte May einen gesunden Mehrbauern und zudem positionellen Vorteil. Im Doppelturmendspiel konnte er die Figuren seines Gegners überlasten und ihn somit zur Aufgabe zwingen. In der zweiten Runde wählte May mit den schwarzen Figuren gegen Walter Lechler von SC Rainau die französische Verteidigung. Nach leichten positionellen Vorteilen lehnte May zwei Remisgebote seines Gegners ab. Schließlich gelang es ihm in die gegnerische Stellung einzudringen und drei Bauern zu gewinnen. Nach dem Damentausch gab sein Gegner schließlich auf. Der Gegner der dritten Runde war Martin Strauss vom SC Sillenbuch. Mit weiß wählte May wiederum das schottischen Gambit. Wiederum lehnte er ein Remisangebot ab, allerdings konnte sein Gegner alle Schwierigkeiten parieren, so dass sich beide auf remis einigten.

Torsten Pawlowski vom Helmstedter SV war sein Gegner in der vierten Runde. Erneut wurde mit den schwarzen Steinen französisch diskutiert, diesmal jedoch eine schärfere Variante. Im Mittelspiel gelang es Michael May einen Bauern zu gewinnen. In der Folge machte sein Gegner positionell nicht immer die besten Entscheidungen, so dass May in die Königsstellung seines Gegenübers eindringen konnte schließlich eine Mattstellung erreichen, woraufhin sein Gegner aufgab. In der letzten Runde musste May gegen Stefan Wohlfrom vom SV Oberkochen antreten. Ein Unentschieden hätte beiden Spielern zur Qualifikation für das Endturnier gereicht. Mit weiß wählte May die Abtauschvariante im Franzosen. Auf Sicherheit spielend geriet er etwas unter Druck, konnte diesen jedoch neutralisieren. Im 17. Zug bot May dann remis an, doch sein Gegner wollte weiter spielen. Nur zwei Züge später übersah sein Gegenspieler einen Damenzug, der May zwei Mehrbauern einbrachte. Nun lehnte May ein Remisangebot ab, da nun sogar der Turniersieg winkte. Nach dem Abtausch aller aktiven Figuren und der Dame gab sein Kontrahent schließlich auf. Nachdem sein schärfster Verfolger nicht über ein Unentschieden hinauskam, stand Michael May als Turniersieger fest und darf somit zur Deutschen Amateurmeisterschaft.