Schachfreunde 59 trainieren mit Zigurds Lanka aus Lettland

Der Großmeister und sein Dosenöffner

1. March 2021
von Armin Winkler

Professionelle Unterstützung erhalten die Schachfreunde 59 durch den lettischen Großmeister Zigurds Lanka. Nachdem ein Präsenzschach immer noch nicht möglich ist, weichen die Kornwestheimer Schachspieler erneut auf das Online-Schach aus, sowohl bei den Turnieren wie auch beim Training. Die erste zweistündige Trainingseinheit mit dem Thema „Dosenöffner“ haben die Schachfreunde bereits aus Lettland mitverfolgen können. Zwei weitere Trainingseinheiten „“Angriffe mit ungleichfarbigen Läufern” und “Schnell oder langsam - Reservespieler oder Truppenaufmarsch” sind für den März geplant.

Einigen Schachspieler war der Großmeister schon bekannt, denn er ist auch bei der Traineraus- und fortbildung des Schachverbands Württemberg aktiv. Bisher gab er seine Seminare immer vor Ort und mit Hilfe eines Demonstrationsbrettes. Nun fand das ganze Online statt und die Züge konnten auf dem Computer-Schachbrett mitverfolgt werden. Die einzelnen Varianten werden dabei auch in verschiedenen Fraben und mit Pfeilen angezeigt. Die erste Variante war eine Partie mit der Sizilianischen Verteidigung, wobei Großmeister Lanka mit den weißen Figuren deutlich demonstrierte, wie man mit dem taktischen Elements des „Dosenöffners“ eine Partie öffnet und zum Angriff übergeht. Der krönende Abschluss war dann der Mattangriff. Auch bei der zweiten Partei kam beim Damengambit der Durchbruch im Zentrum und verhalf anschließend zu einem starken Angriff auf den gegnerischen König. In seiner unterhaltsamen Art, dem „Lankanesisch“ führte er auch in der dritten Partie mit einer Königsindischen Verteidigung, die Schachspieler auf den richtigen Weg, um mit dem Dosenöffner die gegnerische Stellung zu sprengen und zum Angriff überzugehen.

Aber nicht nur Training, auch zwei vereinseingene Turniere gab es bei den Schachfreunde 59. Gespielt wurde beim ersten Aufeinandertreffen ein Blitzturnier mit fünf Minuten Bedenkzeit und einer Gesamtspieldauer von 90 Minuten. Dabei kann es vorkommen, dass ein Spieler deutlich mehr Spiele macht, denn der Computer lost den nächsten freien und wartenden Partner als Gegner zu. Viele Punkte kann man auch sammeln, wenn man eine Gewinnserie hat. Nach zwei Siegen werden anschließend die Punkte verdoppelt, solange bis die Serie von Siegen beendet wird. Nach 90 Minuten stand Armin Winkler als Sieger fest. Er musste sich nur einmal geschlagen geben und kam bei neun Partien auf insgesamt 26 Punkte. Elf Partien absolvierte Phil Afonso und landete mit 20 Zählern auf Rang zwei punktgleich vor Thomas Riedel, der sich auf Grund der geringeren Turnierleistung mit der Bronzemedaille begnügen musste. Mit jeweils 14 Punkten landeten Wolfgang Gaus, Jürgen Anhorn und Andras Trombita auf den nächsten Plätzen.

Beim zweiten Turnier betrug die Bedenkzeit drei Minuten zuzüglich zwei Sekunden pro Zug. In guter Form erwies sich an diesem Abend Christian Potthast. Mit 20 Punkten aus neun Partie sicherte er sich den Turniersieg erneut vor Phil Afonso. Nach einem schlechten Start kam er noch auf 17 Punkten aus 12 Partien. Mit 15 Zählern holte Christian Link den dritten Platz knapp vor Thomas Riedel (14 Punkte). Im März ist ein weiteres Blitzturnier geplant. Dann mit der „Beserk“-Funktion. Hier bekommt man im Falle eines Sieges oder Unentschiedens einen Zusatzpunkt, hat dann aber auch nur die halbe Bedenkzeit zur Verfügung.

GM Zigurds Lanka trainerte die Schachfreunde – hier am Demonstrationsbrett, in den Zeiten von Corono nun online.
GM Zigurds Lanka trainerte die Schachfreunde – hier am Demonstrationsbrett, in den Zeiten von Corono nun online.